Donnerstag, 22. November 2012

Teil 14 - Der Kaufhaus-Weihnachtsmann, oder Augen auf, bei der Berufswahl



„Guten Tag, Tod mein Name. Der Tod.“
Der angesprochene dicke Mann im Weihnachtsmannkostüm drehte sich behäbig um und sah den Tod überrascht an. Er kratzte sich an seinem weißen Rauschebart. „Na, Ihren Wunsch würde ich wirklich gerne hören, Herr Tod.“ Der Mann musterte ihn von oben bis unten. „Eine neue Sense unterm Tannenbaum? Das würde gut zu Ihrem Namen passen. Hö Hö Hö.“ Er hielt sich seinen großen falschen Bauch, der gefährlich auf und ab wippte.
Der Tod hob gelassen eine Augenbraue. „Sehr witzig! Wirklich. Nun, wenn Sie es genau wissen möchten, ich wünsche mir eine neue Kaffeemaschine. Die Alte ist leider heute Morgen kaputt gegangen. Ich habe - nun sagen wir mal - dienstlich in diesem Shoppingcenter zu tun und auf dem Weg wollte ich mir hier eine kaufen.“
„Ach, das ist ja schön, dass ich nicht der Einzige bin, der an Heilig Abend arbeiten muss. Eine Kaffeemaschine also. Ein sehr bescheidener Wunsch. Wenn ich mich recht erinnere, der Bescheidenste heute.“
Stolz sah der Tod den Mann mit den roten Wangen und dem wirklich üppigen weißen Bart an und lächelte ein wenig verlegen. „Nun, ich brauche auch nicht wirklich viel. Was haben sich denn die Anderen so gewünscht?“
Der Weihnachtsmann griff in die Innentasche seiner roten Jacke und zog eine Liste raus.
...

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4 Kommentare:

  1. Fröhliche Weihnachten! Wieder einmal eine tolle Kurzgeschichte, und wie es sich zu Weihnachten gehört, auch ein bisschen herzergreifend. Einfallsreich und überraschend!

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  2. Hach, schön - eine Tod-Geschichte mit Happyend, zumindest für den Weihnachtsmann! Ich lese immer wieder gern von ihm, wie er eintritt ...

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  3. Das erste Happy-End und es ist nicht kitschig :-) Und wieder ein Schmunzeln für Horst. Super.

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  4. So schön, zwar wusste ich sehr schnell in welche Richtung es ging und wie es enden würde, trotzdem musste ich es zu ende lesen. Die Art wie es geschrieben wurde, fesselte mich, es war nicht wichtig dass keine Überraschung auf mich wartete, die Worte reichten mich von einem zum anderen.

    Es war einfach nur schön.

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